Wochenendmaschen #2
Gestrickt wie gewebt
Der Leinenstich, Webstich oder englisch der Linen Stitch ist ein ganz einfach zu strickendes Muster, mit dem man ganz tolle Ergebnisse erzielt, die dann fast gar nicht mehr gestrickt aussehen, sondern fast wie gewebt.
Das fertige Gewebe ist etwas dünner und weicher als glatt rechts gestrickte Ware.
Das Muster lässt sich in Runden oder in Reihen stricken und hat zwei verschiedene Seiten, die beide unterschiedlich aussehen.
Eigentlich ist es ein einfaches Hebemaschenmuster, immer abwechselnd wird eine Masche gestrickt und eine Masche abgehoben, mit dem Faden vor der Arbeit (auf der Rückseite hinter der Arbeit).
Im Gegensatz zu den Hebemaschenmustern bildet aber nicht die vorher gestrickte Masche das Muster, sondern der vor der Arbeit liegende Faden bildet die Struktur.
Also:
Man benötigt eine gerade Maschenzahl.
Hinreihe: *1 Masche rechts, 1 Masche wie zum Linksstricken abheben, dabei den Faden vor der Arbeit führen* , fortlaufend wiederholen‘
Rückreihe: *1 Masche links, 1 Masche wie zum Linksstricken abheben, dabei den Faden hinter der Arbeit führen*, fortlaufend wiederholen.
Wenn man dieses Muster einige Reihen gestrickt hat, kommt man in eine richtige schöne Schwingbewegung und das Stricken bekommt einen beruhigen Rhythmus.
Noch besser ist es in Runden, denn wenn man mit einer ungeraden Maschenzahl strickt, kann man die 1. Reihe fortlaufend wiederholen.
Aber auch beim Stricken in Reihen kann man den Rhythmus beibehalten, dann einfach am Ende der Reihe die Maschen wieder zurück an die andere Seite der Nadel schieben und mit einem neuen Faden wieder die Hinreihe stricken, aber dann versetzt, also darauf achten, dass man die vorher gestrickte Masche abhebt und die abgehobene Masche strickt.
Wenn man dann mit verschiedenen Farben spielt, bekommt man ganz tolle Muster. Natürlich bleiben dann jede Menge Fäden übrig, die man dann sichern muss. Aber die kann man dann auch schön in regelmäßigen Abständen verknoten.
So habe ich diesen MugRug gemacht (natürlich wieder aus Resten, dieses mal Baumwollreste).
Und mein nächstes Resteprojekt – um den ganzen kleinst Sockenwollresten endlich einmal Herr zu werden – ist auch angeschlagen.
Der Mini Mania Schal.
Ich habe hier 480 Maschen angeschlagen.
Jede Reihe wird mit einem anderen Rest gestrickt, pro Reihe braucht man nur ein paar Gramm. Alle 10 Reihen habe ich die losen Fadenenden wieder etwas festgezogen und miteinander verknotet.
Ich bin schon gespannt, wie der Schal aussieht, wenn er fertig ist.
Huhuuuuuu, dieser Resteschal ist einfach der Oberkracher !!! Ich habe aber bezüglich der Anschlagmaschen eine dumme ( ich weiß, dumme Fragen gibt es nicht 😀 ) Frage …. Wie um alles in der Welt , schlage ich 480 Maschen an ??? Wieviel Meter Faden wird denn da benötigt ? Oder gibt es dafür einen besonderen Anschlag ?
Eine etwas ratlosverwunderte 😛 Marina
Benutze doch einfach 2 Reste für den Anschlag
Ich finde diesen Schal auch mega! Muss ich unbedingt mal aus meinen Resten stricken – Herzlichen Dank für diese Tolle Inspiration 🙂
Ich habe kürzlich in einem youtube Video gelernt, die Maschen mit einer Häkelnade aufzuschlagen – da hast Du das Endlosknäuel am Wickel und musst keinen Faden vorher abschätzen – klappt super und machte auch eine schöne Kante – gerade für einen Schal 🙂
Liebe Grüße!
Dieser Anschlag ergibt eine relativ unelastische Kante. Für einen Schal geht das.
Hallo,
wenn ich das Muster in Runden stricke (ich plane einen Möbiusschal), muss ich dann bei den abhebenden Maschen in einer Runde den Faden vorne und in der nächsten Runde den Faden hinter die Maschen legen?
Hallo Heidrun,
wie ich schon geschrieben habe, wenn du in Runden strickst, nimmst du eine ungerade Maschenzahl, dann kannst du immer gleich stricken.
Viel Spaß