Die Strickmühle

Schon vor längerer Zeit habe ich mir einmal eine kleine Strickmühle angeschafft.
Doch irgendwie bin ich nie richtig damit klar gekommen.

Doch jetzt brauchte ich eine längere Strickkordel, und da wollte ich es doch noch einmal wissen.

Und habe geübt und getestet und geübt, bis es dann jetzt doch endlich geklappt hat.

Doch zunächst einmal, was ist das denn, eine Strickmühle?
Die Strickmühle ist eigentlich eine Strickliesel (wer kennt die nicht aus Kindheitstagen) mit Handkurbel.
Wenn es klappt, kann man damit ellenlange Kordeln kurbeln, und das ganz schnell.

Aber nur, wie gesagt, wenn es klappt.
Ein großes Problem bei der Strickmühle ist die Wahl der richtigen Wolle. Sie darf nicht zu dick sein (Sockenwollstärke ist super) und die Wolle darf gerne etwas elastisch sein, aber vor allen Dingen muss sie glatt sein.

Ich habe früher schon – darum hat es wahrscheinlich auch nie richtig geklappt – und jetzt auch wieder einige Testläufe mit dünner Baumwolle gestartet, aber ich bekomme sie einfach nicht richtig gekurbelt, schon direkt in der ersten Runde greifen die kleinen Nadeln die Wolle nicht richtig, bzw. die Wolle flutsch nicht über den kleinen Gegenhaken, der dafür sorgen soll, dass die Masche gebildet und durchgezogen wird.

Ein weiterer Versuch mit mercerisierter Baumwolle war dann aber doch erfolgreich, sobald der zunächst etwas holprige Anfang geschafft war. Aber ich glaube, vor allen Dingen hilft üben – üben – üben.

Der Anfang ist das Schwerste, finde ich, Wenn man die ersten drei vier Runden geschafft hat, dann läufts. Zunächst muss man aber erst einmal die erste Runde richtig anfangen, und zwar so:

Das Garn wird zunächst durch das kleine seitliche Loch gefädelt und dann über die Vertiefung in der Schutzhülle gehängt. Das Garn in der Mitte wieder durchschieben, bis das Ende unten zusehen ist.

Jetzt kann man auch schon vorsichtig anfangen zu kurbeln, aber ganz langsam. Gekurbelt wird immer im Uhrzeigersinn.

Der erste Haken greift das Garn.

Das Garn wird hinter dem zweiten Haken vorbeigeführt (eventuell muss man da ein wenig nachhelfen.

Der dritte Haken muss das Garn wieder greifen

und der vierte Haken darf das Garn nicht greifen.

Die erste Runde ist geschafft. Nun kann man das Gewicht anhängen und vorsichtig weiterkurbeln.
Alle Häkchen sollen jetzt das Garn greifen und müssen sich immer wieder öffnen, um die Schlinge dann herunter gleiten zu lassen.

Dann gibt es noch zwei ganz wichtige Punkte, und das sind die Wichtigsten.

Wenn man diese Punkte während der ganzen Kurbelei beachtet, dann klappt es eigentlich wie am Schnürchen:

Das Ende, bzw. die Kordel die unten aus der Strickmühle rauskommt muss immer mit dem Gewicht – und das ist ganz schön schwer – runtergezogen werden, denn dadurch entsteht eine Spannung, die hilft, dass das Garn über die Gegenhaken runter gleitet und so die Maschen bildet.

Das Garn, das in die Strickmühle hineingeführt wird, darf hingegen nie unter Spannung stehen, sondern muss ganz locker laufen, damit es nicht gegen das Gewicht am anderen Ende ankämpfen muss. Am Besten ist es, wenn man sich immer ein paar Meter vom Garn abwickelt damit es wirklich locker laufen kann.

Also merke dir, das ist das Wichtigste: Unten Spannung – oben Locker!

Wenn alles gut geht, bekommt jetzt ganz schnell eine lange Kordel gekurbelt.
Diese Kordel bekommt aber nicht zuletzt durch die ganze Kurbelei und das anhängende Gewicht, das natürlich immer wieder umgehängt werden muss, einen ganz schönen Drall und verzwirbelt sich schnell ineinander. Das stört doch sehr, vor allen Dingen, wenn man längere Kordeln kurbeln möchte.

Darum wickelt man die Kordel am Besten immer zwischendurch auf und sichert sie (mit einer Stricknadel).

Ich habe dann hinterher auch noch die Stricknadel direkt mit dem Gewicht festgeklemmt, so hat das dann ganz gut gehalten. Man muss nur noch darauf achten, dass man genug Abstand zum losen Garnende hat und sich der Ball nicht in das andere Garn verheddert…

Wenn man dann fertig ist, schneidet man dann das Garn einfach ab und kurbelt zu Ende.

Der Restfaden wird dann einfach mit einer Häkelnadel oder einer Nähnadel durch die vier Maschen gezogen und gesichert.

Ich bin dann mal weiter kurbeln….