Jetzt wird gekurbelt

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Vor Jahren habe ich mir einmal bei dem großen Aktionshaus eine Strickmaschine erworben.
Damals wollte ich unbedingt Sockblancs zum Färben stricken und ich dachte, das geht ja dann schneller, als wenn ich die 100 g mit der Hand versticken muss.

So ist es tatsächlich, ich habe das Sockblank auch gekurbelt und zwar genau 1 x. Seitdem liegt das Maschinchen in seinem Karton in einer Ecke und ich habe es nicht mehr angeschaut.

Doch das soll sich jetzt ändern, ich habe mir das Teilchen wieder hervorgeholt und möchte mich damit intensiver auseinandersetzten. Denn auch wenn es nicht das gleiche wie mit Handstricken ist, macht es doch wahnsinnig Spaß, wie ich gerade feststelle, und es ist faszinierend, wie schnell man damit Strickstücke fertig bekommt.

Ich habe damals die Addi Express Professionell gekauft, das ist die kleinere Maschine.

Sie hat 22 Nadeln, und kann Garne verarbeiten, die mit Nadelstärke 3,5 bis 8 verstrickt werden.
Das ist schon eine ganz schön große Bandbreite.
Aber natürlich ist die Dichte des fertigen Strickstückes dann vom verwendeten Garn abhängig, denn die Nadelstärke der Addi kann man nicht ändern. Ein wenig kann man noch mit der Fadenspannung spielen, wenn man das Garn beim Kurbeln mit der anderen Hand führt.

Strickstücke aus dünnem Garn sind wesentlich lockerer als Strickstücke, die aus dickerem Garn hergestellt wurden.

Sockengarn 1 Faden

2 Fäden Sockengarn

3 Fäden Sockengarn

Allerdings kommt die Addi auch mit unregelmäßigem Garn, also z.B. geflammten Garnen oder auch Strukturgarnen zurecht.

Die Addi kann nur rechts stricken. So liegen immer die rechten Maschen außerhalb des Schlauchs, die linken Maschen innen. Wenn man also lieber die linken Seiten außen haben möchte, muss man den Schlauch nach dem Abketten von innen nach außen wenden.

Mit der Addi Express professional kann man in Runden stricken, aber auch gerade Teile in Hin- und Rückreihen sind möglich.

Dafür muss man nur zu Beginn den Schalter nach oben legen. Dann werden nur noch die weißen Nadeln abgestrickt und die Maschine stoppt, sobald sie an den schwarzen Nadeln ankommt.
Jetzt muss man die Kurbel in die andere Richtung drehen (normalerweise dreht man ja im Uhrzeigersinn, auf der Rückreihe muss man dann gegen den Uhrzeigersinn drehen.

Die Addi hat einen Rundenzähler. Sobald sie über die schwarzen Nadeln kommt, geht der Zähler um eins hoch. Der Rundenzähler schaltet sich nach einer Weile Inaktivität aus, springt aber wieder an und zählt an der gleichen Stelle weiter, sobald man wieder die Kurbel dreht.

Mit einem Druck auf das Knöpfchen des Rundenzählers, wird er auf 0 gesetzt.

Ok, das war ja jetzt ganz schön viel Theorie,
Dann schlagen wir doch mal an….

Der Maschenanschlag ist immer gleich, egal, ob man in Runden oder gerade stricken möchte.

Man beginnt an der rechten der 3 schwarzen Nadeln.
Das Garnende wird in die Mitte gelegt und von da aus dann nach vorne um die erste schwarze Nadel.

Mit der Kurbel dreht man jetzt langsam im Uhrzeigersinn und legt das Garn hinter die nächste Nadel.
Dann wieder vor die nächste Nadel –

also immer abwechselnd, 1 mal vor und 1 mal hinter die Nadel – bis man wieder an der ersten schwarzen Nadel ankommt.

Das Garn wurde also hinter der letzten Nadel herumgeführt und wird jetzt nach vorne in die Fadenführung eingelegt.

Dünneres Garn kann durch das Loch nach unten gedrückt werden, damit wird die Spannung reguliert.

Die Fadenführung wieder schließen, Reihenzähler auf 0 setzen und los gehts…..

In der ersten Runde knackt es sehr oft und die Nadeln der Addi gehen recht schwerfällig durch die Wollschlingen, aber ab der zweiten Runde legt sich das und man kann kurbeln, kurbeln, kurbeln….

Wenn man die erforderlich Rundenzahl erreicht hat, geht es ans Abketten.

Gestartet wird natürlich am Rundenanfang, also vor der ersten schwarzen Nadel.

Das Garn etwa 20 cm lang abschneiden und aus der Fadenführung nehmen. Das Garnende in eine Wollnadel einfädeln.

Ein kleines Stückchen weiterkurbeln, bis sich die nächsten Nadeln nach dem Garnende wieder nach unten bewegen und man die Maschen mit der Nadel abheben kann.

Das wiederholt man so lange, bis alle Maschen abgehoben und mit dem Garnende gesichert sind.

Nachdem ich jetzt ein wenig mit dem Maschinchen rumgespielt habe, sind mir ganz viele Ideen gekommen, was man alles damit stricken kann, auch wenn die fertigen Schläuchen nur ca. 10 cm Durchmesser haben.

Einige meiner Ideen werde ich demnächst hier zeigen.